
Babys fallen und stehen wieder auf – und du willst im Examen Fälle lösen, ohne je gefallen zu sein.
Warum dich das jucken sollte: Wenn du nicht wie ein Baby lernst, kämpfst du gegen dein Naturell an.
🕒 Lesezeit: 3,5 Minuten
(nicht Henning und Oliver)
Meine Söhne sind vor kurzem sechs Monate alt geworden. Ich habe in dieser Zeit zugesehen, wie zwei warme Laibe Brot Schritt für Schritt zu etwas wurden, das man „Mensch“ nennen kann.
Ich war bei jedem Mini-Schritt dabei – vom ersten Drehen übers Greifen bis hin zum Schlucken von sowas wie Nahrung. Und dann habe ich mich gefragt: Was kann man eigentlich von Neugeborenen und Säuglingen darüber lernen, wie echtes, organisches Lernen funktioniert?
Je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir: Das ist gar nicht so weit weg von dem, was ich Studierenden seit Jahren predige.
Heute zeige ich dir, was du dir von zwei sechs Monate alten Babys fürs Lernen im Examen abschauen kannst.
Kein Baby dieser Welt hat einen Lernplan. Trotzdem macht es jeden Tag Fortschritte.
… und die Reihenfolge ist immer gleich:
1. Problem: Ich komme nicht an das Spielzeug ran.
2. Versuch: strampeln, drehen, greifen, nochmal probieren.
3. „Theorie“: Sie steckt im Tun, nicht in einem Lehrbuch.
➡️ Das ist Problem-based Learning in Reinform – ohne, dass jemand es so nennen würde. Eine gute Examensvorbereitung folgt exakt derselben Logik:
Fall → Problem → Lösung
Nicht: Lehrbuch → Theorie → irgendwann vielleicht mal Fall
Henning und Oliver legen sich nicht ins Bett und denken: Jetzt google ich erst mal, wie man sich dreht. Sie drehen sich einfach – erst gar nicht, dann schlecht, dann besser, dann souverän.
Und davor passiert genau nichts von dem, was wir Studierenden ständig zumuten:
Das Curriculum entsteht am Körper, nicht am Whiteboard.
➡️ Das ist Problem-based Learning: Das Ziel zwingt zur Bewegung.
Was heißt das für deine Examensvorbereitung?
Du lernst nicht „Allgemeines Schuldrecht“. Du löst einen Fall, in dem das Schuldrecht dir Probleme macht.
Theorie ergibt sich aus dem Problem – nicht aus einer Vorlesung im luftleeren Raum.
Babys sagen nicht: „In zwei Jahren will ich laufen können.“ Sie nehmen immer nur den nächsten mikroskopisch kleinen Schritt.
… und die Reihenfolge ist auch hier immer spürbar:
➡️ Das ist Just-in-Time-Learning: Die nächste Fähigkeit wird genau dann erworben, wenn sie gebraucht wird – nicht Monate vorher fürs gute Gefühl.
Kontext macht den Stoff begreifbarBabys lernen nicht „Greifreflex“. Sie lernen: Wenn ich das mache, raschelt es.
Jeder neue Skill wird in einem echten Zusammenhang erworben.
Greifen heißt: Da ist dieses eine Spielzeug, das ich haben will.
Drehen heißt: Auf dem Bauch sehe ich mehr.
Schlucken heißt: Das schmeckt anders als Milch.
➡️ Das ist Contextualized Learning: Eine Fähigkeit ergibt nur Sinn in der Umgebung, in der sie gebraucht wird.
Was heißt das für deine Examensvorbereitung?
Einzelwissen existiert nicht im Vakuum, obwohl es Einzelwissen heißt. Es hängt an Fällen, Menschen, Konflikten. Es taucht in unterschiedlichen Zusammenhängen auf – und damit auch in unterschiedlichen Klausuren.
Babys würden dich für viele deiner Lerngewohnheiten auslachen – wenn sie denn könnten.
Warum? Weil du Dinge tust, die im echten Leben niemand machen würde:
Viel Stoff im Kopf – aber kaum Zugriff darauf im konkreten Fall.
Du musst das Lernen nicht neu erfinden. Du musst es nur näher an das heranrücken, was dein Gehirn tun würde, wenn dir niemand jemals etwas anderes eingeredet hätte.
Dein Motto: Problem-based, Just-in-Time, im Kontext – sonst lernst du wieder nichts.
Du musst nicht gleich deinen kompletten Lernplan sprengen. Mach erst mal ein kontrolliertes Experiment.
Sieben Tage – anderes Lernen:
Woran erinnerst du dich nach einer Woche besser – an die Karteikarten, die du letztens wiederholt hast, oder an das Wissen, das du dir diese Woche an Fällen erarbeitet hast?
Damit das keine nette Baby-Anekdote bleibt, sondern dein Lernen tatsächlich verändert:
Frag dich am Wochenende ehrlich: Wo hast du mehr gerafft? Beim Lernen am Fall oder beim Lernen aus dem Skript?
Am Ende gewinnt nicht der schönste Lernplan, sondern das Gehirn, das so trainiert hat, wie das Examen es verlangt.
Wann immer es sich richtig für dich anfühlt – drei Wege, wie ich dich unterstützen kann:
Buch: In Von 0 auf Examen zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Fälle ins Zentrum deiner Vorbereitung stellst, Stoffberge reduzierst und in 3–6 Monaten realistisch ins Examen gehen kannst.
Lernplattform: In All-Access treffen wir uns jeden Monat zu interaktiven Workshops rund um die Fallbearbeitung, veranstalten Sprechstunden für fachliche, methodische und organisatorische Fragen und stellen einen riesigen Fundus an Original-Examensklausuren zur Verfügung.
Einzeltraining: In der Flatrate kannst du dir so viele Einheiten buchen, wie du brauchst – jede individuell auf deine Fragen, Fälle und Lernfortschritte zugeschnitten. Ideal, wenn du dir eine persönliche Begleitung bis zu deinen Examensklausuren wünschst.

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