JNG #343: 🛑 Stoff ohne Fall? Hör mir auf.

Der Fall entscheidet, was du lernst – nicht dein Skript.

Warum dich das jucken sollte: Just-in-Time-Learning baut den Stoffberg ab, bevor er überhaupt entsteht. Du lernst das, was du heute brauchst – nicht das, was dich morgen überfordert.

🕒 Lesezeit: 4 Minuten


Nächste Woche wird verfassungswidrig

Ich könnte dir natürlich sagen, was ich für Black Friday geplant habe. Aber du würdest es mir nicht glauben. Diese Kampagne wird in dein allgemeines Persönlichkeitsrecht eingreifen – und der Eingriff wird voraussichtlich nicht gerechtfertigt sein.
#BlackWeekDerZumutungen

Start: nächsten Mittwoch



… und jetzt zeige ich dir die sieben Bausteine, mit denen du endlich aus Fällen lernst.

Lerne nur das, was der Fall von dir wissen will

Just-in-Time-Learning heißt: Du lernst nur dann etwas, wenn eine Originalklausur dieses Wissen voraussetzt. 

Nicht das, was „irgendwann drankommen könnte“.
Nicht das, was das Rep dir heute beibringen will (lass das mit dem Rep am besten einfach sein).

Nur das, was in diesem einen Fall drankommt. Punkt. Aus. Ende.

  • Das Gehirn behält am besten, was es sofort benutzt.

  • „Für den Fall, dass ich’s mal brauche“-Wissen bringt dir jetzt nichts.

  • JIT spart dir 60–70 % von dem Kram, den du dir sonst sinnlos reinballerst.

Beispiel: Du hängst bei § 823 BGB am Schutzzweck der Norm → du lernst genau diesen Baustein. 

Nicht die komplette Prüfung.
Du ziehst dir keine 15 Seiten Skript rein.
Du klärst nur diese eine Frage.

Merkregel: Lernen nach Bedarf, nicht nach Kalender.

Warum du mit herkömmlichem Lernen nicht weiterkommst

Weil es komplett gegen dein Arbeitsgedächtnis geht.

Kurz gesagt:

  • Zu viel Input → zu wenig Abruf

  • Zu viel Planung → zu wenig Output

  • Zu viel Theorie → zu wenig Anwendung

Typische Symptome:

  • Du liest Skripte wie Romane – nur mit Textmarkern.

  • Du lernst Definitionen auswendig, die du vermutlich nie wieder brauchst.

  • Du denkst, du hättest Lücken – dabei hast du einfach nur zu viel Wissen, mit dem du nichts anfangen kannst.

 

Woran du erkennst, dass du zu früh lernst

Kurzer Reality-Check:

  • Du schreibst dir Streitstände auf Karteikarten, ohne sie jemals in einem Fall gesehen zu haben.

  • Du bereitest ein Thema nach, das diese Woche gar nicht Thema in deinen Fällen war.

  • Du hast schon wieder acht Tabs offen – alle irrelevant für das Problem im Fall.

  • Du denkst: „Ich sollte das erst richtig verstehen, bevor ich es anwende.“ (Nope.)

Wenn du so arbeitest, scheißt du auf den Fall und produzierst totes Wissen.

Wie du Just-in-Time-Learning jetzt sofort nutzen kannst

Drei Schritte, nicht mehr.

1. Fall auf, Lücke finden.
Wo kommst du nicht weiter? 
Genau dort beginnt das Lernen.

2. Erst wenn du mit dem Fall durch bist: Micro-Lernfenster öffnen.
Zehn Minuten.
Überblick verschaffen.
Grundlagen nachholen, wo nötig.
Vertiefen, wo unabdingbar.
Keine weiteren Exkurse.

3. Morgen in den nächsten Fall gehen.
Kein „Ich lerne es einmal richtig“.
Kopf über in den nächsten Fall.
Sonst lernst du wieder nur Theorie.

Wo du aufpassen musst – sonst killst du Just-in-Time wieder

Wenn Just-in-Time für dich nicht funktioniert, dann liegt das nicht an Just-in-Time. Es liegt an dir – genauer genommen an deinem Bedürfnis nach Sicherheit.

Du denkst, du kannst ohne den Stoff keine Fälle lösen. Du willst die Gewissheit, dass du das Wissen, das du im Fall brauchen wirst, schon hast.

Alles menschlich. Aber leider killt es Just-in-Time.

So sabotierst du dich – ohne es zu merken:

  • Du suchst nach der perfekten Erklärung, gehst 100 Fundstellen nach, statt einfach den Fall zu lösen.

  • Du brichst die Falllösung ab, sobald du nicht weiterkommst.

  • Du denkst, mehr Stoff sei die Lösung – der ist in Wahrheit aber Teil deines Problems.

Mach das nicht. Sicherheit entsteht durch Anwendung, nicht vorher.

Warum JIT dir endlich den Zugang gibt, der dir bisher gefehlt hat

Weil dich der Stoff nicht mehr erschlägt – sondern du am konkreten Problem arbeitest. Das ist exakt das, was das Examen von dir verlangt.

Was sich nach ein paar Wochen für dich ändert:

  1. Du siehst schneller, wo das Problem im Fall liegt.

  2. Du erkennst Muster und weißt, welche Themen immer wieder drankommen.

  3. Du verschwendest keine Zeit mehr mit Kram, der für Fälle nicht relevant ist.

  4. Du kannst schneller auf dein Wissen zurückgreifen, weil du es angewendet gesehen hast – nicht theoretisch im Skript.

  5. Du hast weniger Angst, weil du langsam begreifst, dass du auch planlos einen Fall lösen kannst.

JIT beendet die „Ich muss erst alles können“-Illusion. Du arbeitest mit dem, was dir heute aufgetischt wird – nicht mit dem, was irgendwann drankommen könnte.

Was du ab morgen anders machen musst

Mach’s dir nicht schwerer, als es eh schon ist.

  • Beginne jede Lerneinheit mit einem Fall.

  • Lerne jegliche Theorie erst, nachdem du den Fall gelöst hast – nie vorher. Lass dich nicht dazu hinreißen, erst Theorie zu lernen und dann einen passenden Fall zu suchen. Umgekehrt wird ein Schuh draus.

  • Jedes Lernziel entsteht aus einem Fall, nicht aus irgendeinem Lernplan, der in zwei Wochen wieder für die Tonne ist.

  • Jede Woche endet mit ein bis zwei Stunden gezielter Wiederholung der Just-in-Time-Bausteine, die dir diese Woche begegnet sind.

Das hier ist nichts Neues. Das ist einfach nur die Rückkehr zur Examensrealität.

Wann immer es sich richtig für dich anfühlt – drei Wege, wie ich dich unterstützen kann:
  1. Buch: In Von 0 auf Examen zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Fälle ins Zentrum deiner Vorbereitung stellst, Stoffberge reduzierst und in 3–6 Monaten realistisch ins Examen gehen kannst.

  2. Lernplattform: In All-Access treffen wir uns jeden Monat zu interaktiven Workshops rund um die Fallbearbeitung, veranstalten Sprechstunden für fachliche, methodische und organisatorische Fragen und stellen einen riesigen Fundus an Original-Examensklausuren zur Verfügung.

  3. Einzeltraining: In der Flatrate kannst du dir so viele Einheiten buchen, wie du brauchst – jede individuell auf deine Fragen, Fälle und Lernfortschritte zugeschnitten. Ideal, wenn du dir eine persönliche Begleitung bis zu deinen Examensklausuren wünschst.

#examensrelevant



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