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Das A und O jeder Klausurbearbeitung ist es, fertig zu werden – und trotzdem an den entscheidenden Stellen umfassend zu argumentieren. Die meisten Kandidat*innen scheitern nicht daran, den Stoff nicht zu kennen, sondern daran, ihre Energie falsch zu verteilen.
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Wer eine 5-Stunden-Klausur schreibt, kennt das Problem: Am Anfang bist du noch frisch und könntest seitenlang argumentieren; am Ende fehlen dir Zeit und Nerven – ausgerechnet bei den entscheidenden Rechtsfragen. Dieses Phänomen nennt man Entscheidungsmüdigkeit. Die gute Nachricht: Du kannst sie verhindern, wenn du deine Lösungsskizze klug strukturierst.
Schau dir jeden Prüfungspunkt in deiner Lösungsskizze gesondert an und entscheide bereits jetzt, wie ausführlich du ihn später in der Reinschrift abhandeln möchtest. Dazu versiehst du deine Gliederungsebenen mit einem der folgenden Kürzel:
F = Bloße Feststellung des Ergebnisses
G = Verwendung des Gutachtenstils
p = Kurze argumentative Auseinandersetzung
P = Tiefgreifender Begründungsaufwand
Diese Methode zwingt dich, vorab Schwerpunkte zu setzen, statt dich später im eigentlichen Gutachten in Nebenschauplätzen zu verlieren.
Nehmen wir folgenden Mini-Fall:
A beteiligt sich aktiv an einer Massenschlägerei, indem er mit anderen Fans von Fortuna D auf niederländische Hooligans einschlägt.
In der Klausur müsstest du prüfen, ob sich A im Sinne des § 231 Abs. 1 Alt. 1 StGB an einer Schlägerei beteiligt hat.
Dafür könntest du dich entscheiden, den Punkt nur knapp fest- („A hat sich an einer Schlägerei beteiligt.“) oder ausführlich im Gutachtenstil mit Definition, Subsumtion und Ergebnis darzustellen.
Gerade der Vergleich macht den Unterschied deutlich:
Knapp (F): „A hat sich an einer Schlägerei beteiligt.“
Ausführlich (G oder p): „Hierzu müsste sich A an einer Schlägerei beteiligt haben. Dies setzt voraus, dass er – ohne selbst einen anderen verletzt haben zu müssen – durch seine Mitwirkung die Gefahr des Eintritts einer besonderen Tatfolge steigerte. Vorliegend schlug A auf niederländische Hooligans ein und erhöhte damit das Risiko, einen oder mehrere niederländische Hooligans – wenn auch nicht durch die eigens vorgenommenen Schläge – zumindest schwer zu verletzen. Seinem Verhalten wohnte jedenfalls ein gewisses Eskalationspotential inne, das sich durch die jeder Massenschlägerei inhärente Gruppendynamik abstrakt zum Eintritt einer besonderen Tatfolge zu verdichten drohte. Somit hat sich A an einer Schlägerei beteiligt.“
Zwischen diesen beiden Varianten liegen Welten – und deine Aufgabe ist es, genau zu entscheiden, wo sich welcher Aufwand lohnt.
Damit du nicht in Extreme verfällst, helfen dir folgende Orientierungspunkte:
F: So oft wie nötig, aber nicht inflationär.
G: Regelmäßig, um Struktur und Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.
p: 2–4 Rechtsprobleme pro Fall.
P: 1–3 entscheidende Rechtsfragen pro Fall.
Damit stellst du sicher, dass du nicht an Unwichtigem kleben bleibst, sondern deine Zeit auf die wirklich examensrelevanten Punkte konzentrierst.
Markiere direkt in deiner Lösungsskizze, ob F, G, p oder P. So behältst du über den gesamten Zeitraum deiner Reinschrift den Überblick.
Überprüfe das Gesamtkonzept: Lies die Skizze am Ende noch einmal durch und frag dich, ob die Verteilung der Kürzel stimmig wirkt.
Trainiere bewusst: Übe die Methode nicht erst im Examen, sondern schon im täglichen Falltraining und in Probeklausuren. Nur so entwickelst du ein Gefühl für das richtige Maß.
Wer so arbeitet, merkt schnell: Es geht nicht darum, möglichst viel zu schreiben, sondern an den richtigen Stellen in der richtigen Tiefe. Damit löst du gleich mehrere Probleme:
Du beugst Überforderung am Ende der Klausur vor.
Du trainierst, Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen.
Du überzeugst Korrektor*in durch klare Schwerpunktsetzung.
Zwischen „A hat sich an einer Schlägerei beteiligt“ und einer seitenlangen Begründung liegen möglicherweise Minuten unnötig aufgewendeter Mühe. Entscheidend ist nicht, dass du immer das Maximum formulierst, sondern bewusst differenzierst.
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