JNG #334: Denk in Extremen – finde die Mitte

Lesezeit: 2 Minuten

Es gibt nie die eine Antwort auf eine Rechtsfrage. Streit entsteht, weil diese Aussage zutreffend ist – und genau darin liegt deine Chance.

Warum was drauf geben?

⚖️ Juristische Streitfragen leben vom Spielraum – wer nur eine Seite darstellt, verliert Breite in der Argumentation.
🚀 Wenn du die Gegensätze aufzeigst, wird der Streit übersichtlich – und du verlierst dich nicht im Feinheiten-Nebel.
⏱️ Die Technik spart Zeit – weil du in drei schnellen Schritten zu einem tragfähigen Ergebnis kommst.

Das Denken in Extremen ist kein theoretisches Spiel, sondern ein praktisches Werkzeug. Es zwingt dich, Streitfragen aus mehreren Perspektiven zu betrachten und zu durchdringen – und liefert dir sofort drei Positionen, aus denen du eine saubere Lösung entwickeln kannst.


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Schritt 1: Den Streitpunkt klarziehen

Jede gute Argumentation beginnt mit einer genauen Definition des Problems. Frag dich: Welcher Begriff ist hier überhaupt umstritten? Erst wenn du den Kern triffst, kannst du Extreme bilden.

Schritt 2: Zwei Gegensätze bilden

Nun spielst du bewusst mit den Polen:

  • Strengste Position: maximal restriktiv, fast schon unpraktikabel.

  • Lockerste Position: maximal weit, oft praxisfern.

Beide Extreme wirken überspitzt – und genau das willst du. Du machst den gesamten Streitstand sichtbar, anstatt dich sofort in eine Grauzone zu bewegen.

Schritt 3: Die Mitte finden

Jetzt argumentierst du, warum ein Mittelweg sinnvoll ist. Die Kunst liegt darin, die Stärken beider Seiten zu verstärken und ihre Schwächen abzuschwächen. So gelangst du zu einem interessengerechten Ergebnis.

Ein Beispiel: Zugang einer Willenserklärung

Streitpunkt: Wann geht eine Willenserklärung unter Anwesenden zu?

Strengste Position: Nur dann, wenn der Empfänger die Erklärung wirklich versteht.
Lockerste Position: Schon dann, wenn der Erklärende sie in den Verkehr gibt.
Mitte: Die Willenserklärung geht zu, wenn der Erklärende nach den für ihn erkennbaren Umständen davon ausgehen durfte, dass der Empfänger die Erklärung richtig verstanden hat (eingeschränkte Vernehmungslehre).

Mini-Streitentscheid (ins Unreine formuliert): Die eingeschränkte Vernehmungslehre ist nicht nur praxistauglich, sondern auch fair. Sie berücksichtigt die Gefahr von Missverständnissen – entlastet aber den Erklärenden davon, jedes Mal aktiv nachzufragen. Ohne diese Mitte wäre rechtlich relevante Kommunikation kaum handhabbar.

Warum diese Technik so stark ist

💡 Schnell erlernbar: Du brauchst keine komplizierten Theoriekenntnisse – nur ein wenig Übung.
🎯 Klar im Aufbau: drei Positionen, ein Streitentscheid. Fertig.
📝 Unmittelbar anwendbar: Ob im Examen oder in einer Übungsklausur – du hast ein Schema, das immer funktioniert.

Das Denken in Extremen gibt dir Sicherheit. Statt deine Lösung wenig trennscharf zu begründen, folgst du einem klaren Pfad: Streitpunkt → Extreme → Mitte → Begründung.

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