JNG #333: Mindning statt Markern – der Gamechanger ✍️

Lesezeit: 3 Minuten

Wer kennt es nicht? Der Sachverhalt liegt vor einem – gefühlt zehn Seiten lang – und man weiß einfach nicht, wo man anfangen soll. Viele Studierende greifen in diesen Momenten reflexartig zu dem altbekannten Rat: dreimal lesen, dann Lösungsskizze. Klingt erst mal harmlos, ist aber einer der größten Fehler der Fallbearbeitung (und rächt sich spätestens in der Examensvorbereitung).

Warum? Weil du Gefahr läufst, einen guten Überblick über den Fall schon zu Beginn der Klausur zu verspielen.

In diesem Beitrag zeige ich dir eine Alternative, die nicht nur Struktur in die ersten Minuten deiner Klausur bringt, sondern langfristig auch dein juristisches Denken schärft: die Mindning-Methode. Für die meisten von euch, die meine Arbeit schon eine Weile verfolgen, wird das ein guter Refresher sein.


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Warum »erst dreimal lesen« nicht funktioniert

Das wiederholte Lesen ohne Notizen erzeugt eine Kompetenzillusion. Du fühlst dich zwar mit dem Text vertraut – aber echtes Verständnis bleibt aus.
Schlimmer noch: Du überliest entscheidende Details oder fällst dem Confirmation Bias zum Opfer, wenn du direkt mit Textmarker und Markierungen arbeitest.

Das Ergebnis: Unsicherheit, Zeitdruck und eine Lösungsskizze, die auf wackeligem Fundament steht.

Der bessere Start: Struktur durch zwei Leitfragen

Bevor du den Sachverhalt Satz für Satz durcharbeitest, musst du einen klaren Fokus setzen:

  • Bearbeitungsvermerk prüfen: Gibt es Normen, die du ausklammern darfst? Soll ausnahmsweise kein Hilfsgutachten angefertigt werden?
  • Fallfragen erfassen: Wird nur nach Herausgabeansprüchen gefragt? Liegt der Schwerpunkt auf Schadensersatz?

Wer hier schludert, riskiert, die komplette Falllösung in die falsche Richtung zu entwickeln.

Die Mindning-Methode: mehr als nur Notizen

Der Schlüssel liegt in einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Sachverhalt – von der ersten Minute an.

Meine Empfehlung: Leg eine Mindning-Tabelle an. Sie besteht aus drei Spalten:

  • Stichwort aus dem Sachverhalt
  • Deine Assoziation (z. B. Tatbestandsmerkmal, Rechtsproblem)
  • Passende Norm(en)

Beispiel:

Das wirkt zunächst simpel, bringt aber einen enormen Effekt mit sich: Du sammelst alle relevanten Infos an einem Ort, ohne den Sachverhalt wiederholt neu lesen zu müssen.

Fünf Gründe, sofort Notizen zu machen

Fast alle Studierenden sind skeptisch, wenn sie zum ersten Mal von dieser Methode hören. In Wahrheit hat sie nur Vorteile. Hier sind fünf handfeste:

  1. Aktives statt passives Lesen
    Du verarbeitest Informationen tiefer und bleibst konzentriert.
  2. Klare Struktur
    Notizen, Zeitstrahl oder Personenschaubild geben dir sofort Übersicht.
  3. Bessere Argumentation
    Dein Unterbewusstsein arbeitet bereits an Lösungen, noch bevor du die Skizze erstellst.
  4. Selteneres Übersehen von Details
    Jede Nuance wird erfasst, bevor sie im Stress der Bearbeitung untergeht.
  5. Training der juristischen Intuition
    Dein erster Eindruck ist oft Gold wert – und genau den sicherst du.

Häufige Einwände – und warum sie nicht durchgreifen

»Aber dann mache ich mir ja auch überflüssige Notizen!«
Stimmt. Ist aber kein ernsthaftes Problem. Überflüssige Gedanken kannst du streichen, wichtige Erkenntnisse später ergänzen.

»Das dauert zu lange!«
Nein. Es spart Zeit. Wer den Sachverhalt von Anfang an methodisch korrekt erfasst, muss ihn nicht dreimal oder gar fünfmal lesen.

Mein Tipp für deine Examensvorbereitung

Mach den Praxistest: Nimm dir 15 Altklausuren und arbeite sie mit der Mindning-Methode durch.

Gib dir die Freiheit, Fehler zu machen, zu streichen, zu ergänzen. Nach dieser Übungsphase wirst du merken:

  • Du liest schneller.
  • Du strukturierst klarer.
  • Und du fühlst dich in der Klausur endlich sicherer.

Fazit

Die Sachverhaltsanalyse ist kein Nebenprodukt der Klausur – sie ist noch vor der Lösungsskizze das wichtigste Glied in der Kette der Fallbearbeitung. Wer hier unsauber arbeitet, baut ein Haus auf Sand. Mit der Mindning-Methode dagegen schaffst du dir ein stabiles Gerüst, auf das du im Gutachten jederzeit zurückgreifen kannst.

Und das Beste: Diese Technik trainiert nicht nur dein Klausurhandwerk, sondern langfristig dein juristisches Denken.

Fang beim nächsten Fall einfach mal damit an – du wirst den Unterschied sofort spüren.

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