JNG #302: 57.395 Entscheidungen & counting: Die relevanteste Norm von allen

Lesezeit: 3 Minuten

Wie kann ein einziger Paragraf so einen großen Einfluss auf deine Prüfungen haben? In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf § 823 BGB und erklären, warum diese Norm so wichtig ist.


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Warum ist § 823 Abs. 1 BGB so relevant?
  • 823 BGB ist die zentrale Vorschrift im Recht der unerlaubten Handlungen (Deliktsrecht); sie taucht im Examen besonders häufig auf. Tatsächlich ist mir keine Norm bekannt, die eine höhere Examenswahrscheinlichkeit hat.

Damit du bestens vorbereitet bist, schauen wir uns die Vorschrift Schritt für Schritt an. So lässt sich ein praxistaugliches Prüfungsschema entwickeln.

 

Das Prüfungsschema zu § 823 Abs. 1 BGB

1. Verletzung eines geschützten Rechtsguts oder Rechts

Laut Gesetz sind geschützte Rechtsgüter und Rechte:

  • Leben
  • Körper
  • Gesundheit
  • Freiheit
  • Eigentum
  • Sonstige Rechte (dazu gleich mehr)

2. Verletzungshandlung (»verletzt«)

Hierzu gehört jedes Verhalten, das eines der genannten Rechtsgüter oder Rechte verletzt. Eine Verletzungshandlung kann durch aktives Tun oder Unterlassen erfolgen.

Ein interessanter Fun Fact: Der Begriff »Verletzungshandlung« taucht im gesamten BGB nur ein einziges Mal auf, nämlich in § 852.

3. Haftungsbegründende Kausalität (ungeschrieben)

Die Verletzung des geschützten Rechtsguts oder Rechts muss auf die Handlung des Schädigers zurückzuführen sein.

Soll ich in einem weiteren Beitrag zusätzlich auf die Adäquanztheorie und die Lehre vom Schutzzweck der Norm eingehen? Antworte mir gerne direkt auf diese E-Mail!

4. Widerrechtlichkeit

Die Verletzung des geschützten Rechtsguts oder Rechts steht im Widerspruch zur Rechtsordnung. Eine Ausnahme bilden die Rechtfertigungsgründe.

5. Verschulden

Hier unterscheidet das Gesetz zwischen Vorsatz und Fahrlässigkeit.

Die Widerrechtlichkeit bezieht sich somit auf die Verletzung selbst. Das Verschulden bezieht sich auf die Verletzungshandlung.

6. Schaden und haftungsausfüllende Kausalität (»daraus entstehenden Schadens«)

Ein Wegdenken der Verletzung des geschützten Rechtsguts oder Rechts ergibt eine – im Vergleich zu jetzt – günstigere Vermögenslage für den Geschädigten.

 

Praxisbeispiele zu § 823 Abs. 1 BGB

 Fall 1: A zerkratzt absichtlich das Auto von B. B entstehen Kosten für eine Neulackierung.

  • Geschütztes Recht: Eigentum
  • Verletzungshandlung: Zerkratzen des Autos
  • Widerrechtlichkeit: indiziert
  • Verschulden: Vorsatz
  • Schaden: Reparaturkosten 

 

Fall 2: C rempelt D aus Spaß an. D stürzt unglücklich und verletzt sich am Arm.

  • Geschütztes Rechtsgut: Körper und Gesundheit
  • Verletzungshandlung: Schubsen
  • Widerrechtlichkeit: indiziert
  • Verschulden: Fahrlässigkeit
  • Schaden: Behandlungskosten

 

Was sind »sonstige Rechte« im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB?

Neben den explizit genannten Rechtsgütern und Rechten schützt § 823 Abs. 1 BGB auch »sonstige Rechte«. Sonstige Rechte zeichnen sich dadurch aus, dass sie jedermann entgegengehalten werden können. Dazu zählen u. a.:

  • Berechtigter Besitz
  • Allgemeines Persönlichkeitsrecht
  • Eingerichteter und ausgeübter Gewerbebetrieb
  • Elterliches Sorgerecht

Beispiel: Falls jemand heimlich Fotos von dir macht und damit deine Privatsphäre verletzt, kannst du dich auf § 823 Abs. 1 BGB berufen.

--

Die Wahrscheinlichkeit, dass du § 823 Abs. 1 BGB im Examen prüfen musst, liegt bei 50,6 %. Das bedeutet: Mindestens ein bis zwei Fälle pro Durchgang setzen eine sichere Anwendung dieser Vorschrift voraus.

Mach dich also mit dem Prüfungsprogramm vertraut – es lohnt sich!

 

YouTube: Aus dem Archiv

Zivilrecht: Was sind die Basics? (§ 826 BGB) - Was sind die Grundlagen, die Grundkenntnisse, die ich mir zu den jeweiligen Rechtsnormen aneignen muss? Gerade bei der Stoffmenge im Zivilrecht kann es schwierig sein, treffsicher zwischen Grund- und Einzelwissen zu differenzieren.

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